Seit vielen Jahren setzt sich Amnesty Leipzig im Rahmen von Amnesty International Kampagnen auf Grundlage der Genfer Flüchtlingskonvention für eine humane europäische und deutsche Asylpolitik sowie sichere Fluchtwege ein.
Am Sonntag den 29.03.2020 wurde erneut von vielen Menschen ein Zeichen der Solidarität gesetzt. Die internationale zivilgesellschaftliche Bewegung „Seebrücke“ rief unter dem Motto #LevaNoOneBehind (Übersetzung: Lasst niemanden zurück) dazu auf, online für eine menschenwürdige Behandlung von Geflüchteten, welche z.B. gerade in Griechenland gestrandet sind, die Stimme zu erheben. Ziel der online-Demo sollte es sein, die EU Mitgliedstaaten dazu aufzufordern, die Lager zu evakuieren. In Deutschland allein haben sich 142 Kommunen und Städte bereit erklärt als „sicherer Hafen“ Menschen in Not aufzunehmen. Angesichts der weltweiten COVID-19-Pandemie wurde dazu aufgerufen, mehr denn je solidarisch zu handeln und jene zu unterstützen, die von dieser Katastrophe besonders schwer betroffen sind.
Der Fokus lag dabei besonders auf den Menschen, die auch schon vor Corona entrechtet, diskriminiert und marginalisiert wurden: Geflüchtete Menschen, Menschen an den EU-Außengrenzen, Menschen in Seenot und Menschen, die aktuell in den unmenschlichen und überfüllten Lagern in Griechenland und Libyen verweilen müssen. Denn wie soll man “zuhause bleiben”, wenn man keines hat? Wie soll man sich in einem Lager, das für 3.000 Menschen angelegt wurde, aber 20.000 beherbergt, “Social Distancing” betreiben wenn es keinerlei Schutzmasken, kaum Hygieneartikel oder gar laufendes Wasser gibt? Das ist aktuell der Fall im Flüchtlingslager Moria in Griechenland. In einigen Teilen des Flüchtlingscamps gibt es nur einen Wasseranschluss, den sich 1300 Menschen teilen. Familien mit fünf oder sechs Personen schlafen teilweise auf gerade mal drei Quadratmetern.
Wir betreuen unsere Kinder zu Hause, waschen oft unsere Hände. Wir schränken unsere Begegnungen mit Freunden und Fremden ein: Wir versuchen alles uns Mögliche, um die Ansteckungsketten zu unterbrechen oder zu verlangsamen. Diese Maßnahmen sind in den Flüchtlingscamps schlicht unmöglich. Ein Corona-Ausbruch wird sich in den beengten Lagern nicht stoppen lassen. Wir dürfen nicht zulassen, dass Frauen, Männer und Kinder in diesen menschenunwürdigen Bedingungen allein gelassen werden.
Die Amnesty International Stadtgruppe Leipzig war am 29.03.2020 mit dabei, um eine sofortige Evakuierung der Lager zu fordern.
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